<Riesenseufzer>

Wie sich herausstellt, wurde gestern in Hamburg gar nicht die Europa-Passage eröffnet, sondern die Europa Passage. Das einzige Mal, dass der Name auf der Webseite korrekt geschrieben ist, scheint in der URL zu sein …

Und kommt mir das nur so vor, oder hat diese Eröffnung die spießigste vorstellbare Plakatkampagne? Tchibo- und C&A-Werbung ist echt hip dagegen.

Aber immerhin gibt's da ein Starbucks.

“The Science of Sleep”

Das war … wild.

Eigentlich erwarte ich ja von so einem Blogeintrag über einen Film, dass der Leser hinterher weiß — oder zumindest besser weiß — ob er den Film sehen möchte oder nicht. Das ist hier schwierig. Oder ganz einfach, denn eigentlich könnte man sagen: Wer nach diesem Trailer den Film sehen möchte, sollte das auf jeden Fall tun; wer sich fragt: "Was soll das denn bitte werden?", der sollte es unbedingt bleiben lassen.

Vielleicht ist noch interessant zu wissen, dass es hier weniger um einen leicht weltfremden Träumer á la Amélie geht, sondern um einen jungen Mann, der ernsthaft Probleme hat, Traum und Wirklichkeit auseinanderzuhalten.

Das, und dass dieser junge Mann ein nur bruchstückhaft seine Muttersprache sprechender, in Mexiko aufgewachsener Franzose ist, der sich, jetzt wieder in Frankreich, gezwungenermaßen mit seiner Umwelt vor allem auf Englisch verständigt. Der Film ist also dreisprachig und folglich sehr untertitellastig.

Be Thankful for What You've Got

duden7Oder ich nehme einfach den Herkunftsduden, den meine liebe Gattin mit in die Ehe gebracht hat. Wär' ja auch 'ne Möglichkeit.

(In der Überschrift zeigt sich mal wieder meine Vorliebe für altertümliche Musik.)

Gespalten

… ist mein Verhältnis zu “Star Trek VI: The Undiscovered Country”, musste ich gestern feststellen. (Ich gehe davon aus, dass jeder, der das hier liest, den Film entweder schon kennt oder sich “so'n Quatsch” ohnehin nicht anguckt und ich deshalb keine Rücksicht nehmen muss, niemandem den Spaß zu verderben.)

Wegen aktuer Müdigkeit sowohl am Dienstag- als auch am Donnerstagabend habe ich den Film in drei Abschnitten geguckt: Dienstag nur den Vorspann (wundervoll, auch wenn die Musik etwas zu offensichtlich von Gustav Holsts “Mars, the Bringer of War” ‘inspiriert’ ist); Donnerstag den Rest der ersten Stunde, bis zu Kirks und McCoys Verurteilung (die beste Stunde Kino-Star-Trek); und gestern dann den Rest (among the laziest and most by-the-book Star Trek plotting I've ever seen, and I've seen most of it).

Das war mir vorher nie so aufgefallen: Der ganze Anfang mit den wenig subtilen Parallelen zum Zerfall des Ostblocks ist immer noch sehr schön, allen voran David Warner als Chancellor Gorba– sorry, Gorkon und William Shatner (jawohl!). Die ganzen pop culture references (“There's an old Vulcan proverb: ‘Only Nixon could go to China’”, “Guess who's coming to dinner”, “You have not experienced Shakespeare until you have read him in the original Klingon”) sind zwar irgendwie eigentümlich im Star-Trek-Umfeld, aber amüsant genug, dass sie zumindest mich nicht stören, ganz im Gegenteil.

Kirks und McCoys Schauprozess ist rückblickend schon ein Grenzfall und verbringt viel zu viel Zeit mit dem ach-so-andersartigen klingonischen Gerichtsbarkeit und Christopher Plummer overacting his ears off.

Und der Rest ist einfach nur … tja, Mist, eigentlich. Die Flucht aus Rura Penthe ist so albern zu leicht (sowohl die ‘falsche’ als auch die echte), dass es schon wehtut. Nachdem die Verräterin enttarnt ist, löst ein flotter mind meld alle Probleme, als sie nicht "reden" will. Und das Attentat am Ende ist einfach nur lächerlich, insbesondere seine Vereitelung durch die Rentner-Gang, pardon, TOS-Crew.

Hmm. Jetzt müsste ich doch “First Contact” schauen, den ich als “den anderen guckbaren Star-Trek-Film” im Kopf habe …

Laubfrosch im Buchladen

Omannomann. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal in einem Buchladen war, der nicht amazon hieß.

Was ich aber weiß, ist warum ich so lange in keinem mehr war.

Bücher.

Ich will sie.

Alle.

Zwei davon habe ich dann sogar aufgeschlagen. <seufz>

Sagte ich schon, dass ich Bücher mag?

(Im losen Zusammenhang damit habe ich mal festgestellt, dass die deutsche Sprache und ihr komplexes Regelwerk ein wenig mein Bedürfnis stillen, Dinge richtig zu machen. Nicht schön oder gut, das ist auch toll, richtig. — Und, ja, ich weiß, dass ein situationsbezogener “Beistand” im Endeffekt viel cooler ist, aber der Drang nach einem von irgendwem festgelegten, eindeutigen “Richtig” ist trotzdem noch irgendwo da …)

Klingt jetzt bestimmt nach einem doofen Witz

… (und seien wir ehrlich, das ist hier ja auch nun wahrlich nicht auszuschließen), noch dazu nach einem auf fremde Kosten, aber es stimmt wirklich:
Ich muss heute zum Zahnarzt.
Also eigentlich zur Zahnarzthelferin.
Nämlich nur zur Prophylaxe;
ohne Bohren, aber mit Kriek-kriek,
und jede Menge davon.

Aber gestern bekam ich einen freundlichen Anruf,
vermutlich von der Sprechstundenhilfe
(großer Unterschied),
dass meine Untersuchung auch mal wieder dran wäre
und ich mir doch einen Gang sparen könnte.

Aber mein Zahnarzt ist heute nicht da,
wohl aber seine Kollegin
aus der Gemeinschaftspraxis.

Deshalb gehe ich heute nicht zum Zahnarzt,
sondern zur Zahnärztin.

Mein zweites Mal

Joggen war schon gar nicht mehr so anstrengend.

Ich war natürlich trotzdem klitschnass, und so richtig Spaß gemacht hat es jetzt auch nicht — es soll ja Leute geben, bei denen das mit der Endorphinausschüttung beim Sport nicht so recht funktioniert —, aber der Unterschied zu gestern hat mich doch sehr überrascht; da hat die Milz schon nach 500 Metern Zeter und :) geschriehen.

Richtig nervig finde ich allerdings die Pärchen auf den Parkbänken, die ihre Unterhaltung unterbrechen und mir hinterhergucken. Da fühle ich mich ein ganz kleines bisschen … albern (im negativen Sinne, jetzt, ausnahmsweise mal), zumal sich mein Körper ja auch, äh, an verschiedenen Stellen in verschiedene Richtungen bewegt, beim Laufen. Wenn ihr versteht.

Aber was soll's, ist halt gerade dran bei mir. Immer wenn ich mich gerade wohlfühle, merke ich, wo es noch was zu verbessern gibt. Und wenn ich mich nicht gegen subtile Aufforderungen* sträube, geht das sogar immer sehr glatt.

Ein Schelm, wer Gutes dabei denkt.


Nachdem mir ein paar Tage lang immer wieder das Joggen in den Sinn schlüpfte, stellte ich Freitag nacht fest, dass ich von lauter (na gut, zwei) Joggerinnen umgeben war, die sich auch genau diesen Tag aussuchten, um sich im Abstand mehrerer Stunden unabhängig voneinander dementsprechend zu outen.

Selbstverteidigung

Ein Teil von mir denkt ja immer, dass man mich gemeinhin für einen arroganten Schnösel hält, wenn ich stets darauf bestehe, Filme und Bücher im Original zu schauen bzw. zu lesen — besonders in Momenten, in denen ich mit einer lieben Freundin über ein spreche und mir erst am nächsten Tag überhaupt der Gedanke kommt, sie könnte es vielleicht deshalb nicht erinnert haben, weil sie den Film ja unter Umständen in der Synchrofassung geschaut hat.

Ein anderer Teil von mir hingegen ist seit seiner (und meiner) Jugend ein großer Freund der albernen, surrealistischen Science-Fiction-Kurzgeschichten von John Sladek und freute sich zusammen mit dem Rest von mir kürzlich sehr, dass dessen Bücher, insbesondere eben die Kurzgeschichtensammlungen (1967 – 1976), endlich mal wieder auf Englisch aufgelegt wurden bzw. noch werden.

Und dann stolperte ich in “The Happy Breed” (in “The Steam-driven Boy”) über folgendes:
  ‘Gin or something phoney?’
  ‘Aw, man, don't give me decisions, give me drink,’ said Porter. He lay across the black, tufted chaise that he called James's ‘shrink couch’.
und ein paar Synapsen in meinem Hirn erinnerten sich plötzlich, dass ihnen da vor knapp zwanzig Jahren [ja, ja] mal was ziemlich spanisch vorgekommen war:
  »Gin oder irgendeinen Pantsch?«
  »Herrjeh, Mann«, sagte Porter, »komm mir nicht mit Schlüssen, komm mit dem Drink.« Er lag auf dem schwarzen, troddelverzierten Sofa, dass er ›James' Schrumpfcouch‹ nannte.
Und das sind nur zwei vermeidbare Fehler. Übersetzer Ronald M. Hahn hat eine Geschichte vorher (“Is There Death on Other Planets?”) bei Sätzen wie den folgenden vermutlich nur leise gewinselt:
  ‘Then there's the animal ghosts. Like the Bansheep. You're walking alone in Ionia at night, see? Suddenly, you hear this awful wail: Gaaaaa. You see something big and white moving out there in the darkness —’
  ‘You told me that one,’ she said.
  ‘Then how about the Grisly Bear? That's the blood-dripping spirit of a bear that prowls the forests of Iowa. He can't get back to his body, see, because somebody killed it while he was sleeping. Hibernating. He prowls in Ireland —’
  ‘You said Iowa.’
  ‘I meant Ireland, of course. Where all bears' souls go when they are hibernating. That's why they call it Hibernia.’
  […]
  Peter did not slacken in his pace, but he began to spin his tale. He spoke of a time in India when he had been pursued by a giant, lumbering beast that was totally invisible — the Cellophant!
Und ich hab noch zwei davon. <strahl>

“Brick”

Es ist lange her, dass ich denselben Film innerhalb von ein paar Tagen mehrfach gesehen habe. Dass ich das kürzlich mit "Brick" getan habe, heißt nicht, dass er der beste Film seit oder (den ich vor allem 'aus Prinzip' gleich zweimal im Kino gesehen habe) ist; aber es heißt, dass "Brick" interessant genug ist, um ihn wirklich verstehen zu wollen.

Und das ist nicht ganz leicht. Zumindest im Original wird das Verstehen — in voller Absicht, scheint es — dadurch enorm erschwert, dass die Charaktere großflächig frei erfundenes Vokabular von sich geben; dazu kommt, dass der Film an einer kalifornischen Highschool spielt, aber eigentlich eine klassische Film-Noir-Handlung hat, nur eben mit Teenagern statt Privatdetektiven und sonniger Wüste statt regnerischer Straßenschluchten.

Dass es darum geht, dass Brendan (Joseph Gordon-Levitt) herausfinden will, weshalb seine Ex-Freundin tot in einem Abwasserkanal liegt, nachdem sie ihn kurz zuvor kryptisch um Hilfe gebeten hatte, ist … na ja, nicht Nebensache, aber eben nur das Was. Das hat auch seinen Charme (gerade beim zweiten Gucken, wenn man endlich einen Plan hat, was im Detail passiert), aber interessanter ist hier das Wie; das ist allerdings klar Geschmackssache.

"Hartgesottene Privatdetektive" (oder hier gezwungenermaßen Hobbydetektive) haben es bei mir als Sympathieträger immer recht schwer; Gordon-Levitt findet aber genau den richtigen Mittelweg zwischen gleich zweifach gebrochenem Herzen und der unbeirrbaren Versessenheit, herauszufinden, was passiert ist.

Ach so, in einem Film Noir darf natürlich auch eine Femme Fatale nicht fehlen. Der Dame und ihren habe ich übrigens zu verdanken, dass ich noch daran gedacht habe, dies hier zu verfassen. (Sie stand gerade in einer "Gilmore Girls"-Folge als "Girl #2" herum.)

Wer nach dieser Beschreibung jetzt den Film sehen möchte … kann nur hoffen, das er oder sie nicht in Hamburg wohnt, denn da läuft er gerade mal in UCI Othmarschen; natürlich synchronisiert.

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