Zuspätkommer zwo

Dass ich die Stimme von mag, ahnte ich, seit ich sein "Sunshower" vom Soundtrack der 1998er-Verfilmung von gehört habe. Wissen tue ich's, seitdem ich aus heute nicht mehr hundertprozentig nachvollziehbaren Gründen das Debütalbum von Audioslave gekauft und gehört habe.

Der noch nachvollziehbare Teil dieser Gründe beschränkt sich momentan darauf, dass Rage Against the Machines "Killing in the Name" einer der unsterblichen Klassiker meiner Regelmäßig-abends-weggeh-Zeit — sich nicht ganz zufällig mit der ausklingenden Grunge-Ära sehr stark überschneidend — ist, und Audioslave wiederum aus Rage Against the Machine minus ihren Sänger/Rapper plus eben Chris Cornell, ehemals Sänger von Soundgarden, besteht.

Das gleichnamige Debütalbum von Rage Against the Machine habe ich ungefähr zu dieser Zeit mal ausgeliehen bekommen und fand es zwar musikalisch beeindruckend (und damals hammerhart) aber textlich ziemlich, sagen wir mal, anarchoparanoid, so dass ich es voller Abscheu zurückgab und mich fürderhin mit der stimmlich leicht überforderten aber den Song trotzdem nicht vollständig zugrunderichtenden Coverversion von zufrieden gab*.

Dreizehn Jahre später, also letzten Donnerstag, verführte mich die derzeit unverschämt große Anzahl auf knapp sechs bis acht Euro heruntergesetzter CDs, Rage Against the Machine doch nochmal eine Chance zu geben, und sei es nur, weil mir aktuelle politische und in letzter Zeit immer mal wieder die Zeile "Fuck you, I won't do what you tell me" in den Sinn trieben. Und tatsächlich wich meine Entrüstung über die damals als übetrieben negativ empfundene Sicht der Welt einem gewissen mitfühlenden Verständnis, vor allem aber neuentflammter Begeisterung für die Musik**.

Wenn man direkt im Anschluss an diese CD nochmal das Audioslave-Debüt hört, merkt man übrigens auch ganz deutlich, dass dies dieselben Musiker sind. Was, wiederum im Zusammenhang mit den aktuellen Preisen nicht ganz taufrischer CDs, dazu führte, dass die meines Vertrauens am Dienstag das Restwerk von Rage Against the Machine und Audioslave ausspuckte, sowie — denn auf fünf CDs kann man bekanntlich nicht stehen — das mainstreamig-sichere Erfolgsalbum von Soundgarden, , von dem ich wenigstens "Black Hole Sun" und "Spoonman" noch kennen würde.

Als ich mich dann gestern auf dem Weg zur Arbeit wunderte, warum ich so scheiße gute Laune hatte, merkte ich, dass das nicht nur der erstmals seit Wochen wieder strahlend blaue Himmel und der unerwartet große Spaß mit war, sondern auch und vielleicht vor allem, dass — meine Fresse! — "Superunknown" ein richtig, richtig geiles Album ist.

Man sollte meinen, dass ich nach Jahren des Dem-Grunde-Hinterhertrauerns*** schon mal vorher auf die Idee gekommen, mal ein Öhrchen Soundgarden zu nehmen, aber nein. Abgesehen von Nirvana-plötzlich-doch-gar-nicht-so-overhypt-Finden beim Hören von auf Svenjas Fete und mehrfachen Versuchen, zu mögen, kam es mir irgendwie nie in den Sinn, nochmal in der Vergangenheit zu wühlen.

Und nun stehe ich hier, in the year of our Lord 2007, und fühle mich irgendwie eine Spur albern dabei, zu erzählen, wie großartig "Superunknown" ist. **** und sind schon so gut wie gekauft, aber erstmal würde ich gern — neben "Superunknown" natürlich — auch noch die drei Rage-Against-the-Machine- und die beiden Audioslave-Alben etwas besser kennenlernen. (Letztere sind nach einem kurzen Ersthören auch ziemlich cool; weniger Rage-Against-the-Machine-isch als das erste, mehr so in Richtung, hm, oder, äh, Soundgarden.)

Goil.

(Teil eins übrigens hier.)


Eine "B-Seite", zusammen mit einer Coverversion von Lenny Kravitz' "Are You Gonna Go My Way", der CD-Single der "Word Up"-Coverversion, deretwegen man sich vielleicht, vielleicht noch an Gun erinnern mag, wenn man denn 1994 schon zu Bewusstsein gelangt war. ^

Dass "Wake Up" äußerst gelungen am Ende von eingesetzt wurde, spielt sicher auch eine Rolle. ^

In meinem Kaufrausch habe ich zusammen mit Rage Against the Machine auch eine ziemlich gelungene Nachfolgeprojekt-CD des Kopfs meiner ganz ganz großen Helden der Grunge-Zeit, , gefunden: "Distort Yourself" von Institute. ^

Das ist sogar so alt, dass Johnny Cash noch einen Song davon covern konnte. ^

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