Herbstjoggbar

Ich hab den Tag so oft bereut, als ich das Joggen anfing.
Ich hab mich manchmal so gesträubt, wenn morgens dieses Scheißding
klingelt um halb sechs und ich zu dieser Zeit schon aufsteh'n soll.
Das ist dann gar nicht toll,
ich hab die Nase voll.

Das Wetter ist so ungemütlich,
Hoodies sind bei Regen undicht
und die and're Jacke geht nicht,
denn das n.e.-Logo nervt mich.

Aber sie wär wirklich nicht schlecht, Windstopper steht dran.
Die Firma kennt ja auch kein Mensch, echt. Ich zieh sie jetzt an
und bin herbstjoggbar.

Ihr ahnt nicht, was das für ein Schock war:
Der faule Kerl hier ist herbstjoggbar.

Und eigentlich geht es mir nach dem Joggen besser,
das bestätigt mir dann immer auch der Blutdruckmesser.
Regen mag ich schon, solang ich nur von außen trocken bleib,
es zum Glück noch nicht schneit
und mich der Walkman treibt.

Der Wind will frösteln, doch er kann nicht
und sogar die Milz beherrscht sich.
Nur der Schweiß, mal wieder, saugt sich
in mein T-Shirt, doch das macht nichts.

Auf halber Strecke will ich immer still nach Hause geh'n,
doch ich laufe immer weiter, ich bin ganz und gar
herbstjoggbar.


(auf: die ärzte • "Unrockbar")

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