Und jetht, junger Thkywalker, wirtht du thterben

Aber von vorn: “Die galaktische Republik wird von Unruhen erschüttert. Die Besteuerung der Handelsrouten zu weit entfernten Sternensystemen ist der Auslöser …”

Ja, also … mein lieber alter Freund Sven hat unter dem freundlicherweise fast überhaupt nicht vorhandenem Protest seiner mittelschwer gejetlaggten Freundin gestern früh um 9:00 sein Wohnzimmer, seinen Beamer und sein Premiere-HD-Abo zur Verfügung gestellt, und wir haben zusammen mit seinem Bandkollegen Torsten alle sechs Episoden Star Wars am Stück geguckt. Eben auf Premiere HD, also in spürbar besserer Auflösung als normales Fernsehen bzw. DVDs bieten. (Für technisch Interessierte: Gesendet wurde in 1080i, aber der Beamer konnte nur 720p.)

Einziges Problemchen an der Sache war, dass der Originalton nur in Stereo gesendet wurde, so dass ich etwas über meinen inneren Schweinehund springen musste, um mich dem demokratisch gebildeten Gruppenwillen zu beugen, die dreizehneinhalb Stunden mit den deutsch synchronisierten Fassungen zu verbringen. Episode kann ich ohnehin in beiden Sprachen mitsprechen, und auch Episode kenne ich schon gut genug, um mich mal für die deutsche Fassung zu interssieren — sind ja schließlich irgendwie "wichtige" Filme.

Und auch wenn die Synchro so gesehen etwas liebloser war als erwartet, bot sie doch eine Menge Unterhaltung, z.B. beim Synchronsprecher-Raten. Wir könnten z.B. schwören, dass Yoda in Episode I die Stimme von Waldorf hatte. (Passt ja auch, da war er noch ein Muppet.) Aber auch Wolfgang Völz (am Anfang von Episode IV) oder Daniela Hoffmann (spricht Julia Roberts und hier in Episoden I & II Anakins Mutter) waren amüsant zu erkennen. Dass Threepio allerdings die Stimme von Roger Rabbit hat, war weniger schön.

Wenn das jetzt klingt, als hätten wir uns nicht 100%ig auf die Handlung der Filme konzentriert, dann ist das durchaus richtig. Zum einen haben wir drei vermutlich in unseren Leben zusammen mehrere Mannmonate mit dem Schauen von Star-Wars-Filmen verbracht, so dass wir nicht wirklich aufpassen mussten, um der Handlung folgen zu können. (Als ob das sonst nötig wäre.) Dazu kam noch, dass Premiere insgesamt ca. 20 Minuten Pause über den Tag eingeplant hatte, weshalb wir gezwungen waren, uns während der Filme um unser leibliches Wohl zu kümmern, so dass vollständige Aufmerksamkeit ohnehin von vornherein ausgeschlossen war. Und schließlich — und zumindest in meinem Falle: vor allem — war uns natürlich bewusst, dass die Filme extremer Unfug sind. Nur sind wir alle damit aufgewachsen, da müssen die Ratio und der gute Geschmack dann schon mal in die Ecke und schmollen.

Ganz nebenbei war natürlich auch ein wichtiger Grund für mich, dass ich abgesehen von einem Fernseher im Vorbeigehen bei Saturn noch nie HDTV gesehen hatte. Und das war schon beeindruckend. Ich habe Details gesehen, die ich zuletzt vielleicht im Kino gesehen habe. ("Vielleicht" deshalb, weil sowohl das Grindel als auch das City nicht gerade für ihre glasklare Projektionsqualität berühmt sind respektive waren.)

Jetzt fehlen mir nur noch HDTV-Beamer oder -Fernseher, HD-DVD/BluRay-Player und die entsprechenden Filme, bzw. ungefähr 5000 Euro … hmpf.

Also muss erstmal ein Fazit des Sonntags reichen: Es hat sehr großen Spaß gemacht; vor allem hatte ich mir das viel anstrengender vorgestellt. HDTV ist eine schöne Sache, wirklich. Und die ganze Star-Wars-Saga ist zwar holperig, uneinheitlich, zu albern, aber auch mitreißend, witzig, awe-inspiring und lässt sich prima von I bis VI durchgucken …

Ach so, die Überschrift: Anlässlich der Star-Wars-Special-Editions von 1997 wurde die deutsche Tonspur mit einem Rauschfilter bearbeitet. Leider hat dieser (berichtetermaßen von Amerikanern ohne Deutschkenntnisse angewandt) auch viele Zischlaute in den Dialogen mitgefiltert, so dass es etliche Stellen gibt, an denen die Leute während Episode VI jetzt zu lispeln scheinen. Der Satz aus der Überschrift war früher wohl der schlimmste Fall und wurde mittlerweile nachgebessert, aber die "Thwillingth-Thwethter" war noch schlimm genug. Das ist die offizielle aktuelle deutsche Fassung der “Rückkehr der Jedi-Ritter”? Weia.

“Junebug”

Diesen Film möchte ich sehen, seitdem ich im August 2005 Roger Eberts Kritik gelesen habe. Filme, in denen es in die Rückkehr in die Kleinstadt geht, in der die Hauptperson aufgewachsen ist, finde immer schon mal sympathisch. (Keine Ahnung, warum genau; zu meinem Leben hat das keinen besonderen Bezug.) Und nicht zuletzt mochte ich auch die drei Schauspieler, die ich schon kannte, sehr gern (, , ).

Und schließlich ließ Mr. Ebert den Film einfach so furchtbar gut klingen. Ich erwartete sowas wie "You Can Count on Me" (keine Sorge, wenn Ihr den nicht kennt; ich glaube, ich bin mit allen Leuten verheiratet, die den Film hierzulande gesehen haben ;) ).

Dann wurde auch noch Amy Adams — "meine" Amy Adams, von der ich seit ihrem Debüt hoffte, dass mal was aus ihr wird — Anfang des Jahres für den Oscar™ als beste Hauptdarstellerin nominiert (gewonnen hat Reese Witherspoon, sicher auch nicht unverdient, für ), so dass der deutsche Kinostart ja nur noch eine Frage von Wochen sein konnte, aber … nada. (Momentan ist vom 1. März 2007 die Rede.)

Nachdem ich dann auch die eine, einzige Vorstellung auf dem Filmfest Hamburg nicht besuchen konnte (höchstens allein), habe ich dann nach kurzem Zögern doch die US-DVD einfach mal auf Verdacht gekauft.

Und nach über einem Jahr, die der Film Zeit hatte, die in meinem Kopf vorhandenen Erwartungen immer und immer mehr zu steigern … was soll ich sagen? Er ist tatsächlich so gut, wie ich erwartet habe.

Wundervolle Schauspieler, deren Charaktere alle so ihre Fehler haben, manche mehr, manche weniger. Alle auf ihre Art etwas überfordert, aber vollkommen verständlich.

Eine Handlung gibt es zwar auch, aber vor allem geht es darum, zu sehen, wie die Familie des Ex-Kleinstädters mit seiner Großstadt-Ehefrau umgeht und umgekehrt, und wie er nirgendwo so recht hinzugehören scheint — oder sich zumindest so fühlt.

Trotz der unaufdringlichen, charmanten und feinfühligen Art des Films hat er einen ganz eigenen (Schnitt-) Rhythmus, der immer wieder vermeidet, dass man das Gefühl hat, zu wissen, was kommt.

Einiges wird auch einfach gar nicht erklärt, einiges ist wenigstens angedeutet, anderes darf man einfach selbst interpretieren. Wieder anderes wird dann plötzlich irgendwann im Nebensatz doch mal erklärt.

Sowohl von der subtilen Art her, als auch von der Gesamtqualität ist der Film durchaus mit "You Can Count on Me" zu vergleichen. Ich würde jetzt eine glühende Empfehlung aussprechen, wenn es denn eine Möglichkeit gäbe, ihn zu sehen. Na ja, vielleicht bleibt es ja bei März, dann sage ich nochmal bescheid.

Nachtrag, Dienstag, 20:20: Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich alles mögliche verlinkt habe, bloß nicht den Film selbst.

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